Das AlphornECHO Westerwald in der Presse

„Alphorn-Duo Westerwald“ ist jetzt ein Trio

Rhein-Zeitung vom Samstag, 18. JUNI 2022

Andreas Marenbach ist der neue dritte Mann in dem überregional beliebten Ensemble

Von Julia Hilgeroth-Buchner

Helmenzen. Es ist ein Sommerabend wie aus dem Bilderbuch.

Am Ortsrand von Helmenzen weht ein leichter Wind über die Wiesen, die Sonne taucht alles in sanftes Licht, und ein fleißiger Landwirt presst mit schwerem Gerät noch die letzten Heuballen. Idylle pur und einfach ganz typisch für das Wäller Ländchen. 

Wer aber ganz genau lauscht, der vernimmt neben dem Treckerbrummen noch etwas anderes. Vom Waldrand her tönt es dreistimmig dunkel und samten – und das ist ganz klar der Sound der Berge. Um ganz präzise zu sein, der „Choral für Luzern“.

Tatsächlich ragen aus einer Lichtung am Wald drei Alphörner aus dem Grün, an deren Mundstücken sich drei schmucke Musiker positioniert haben. Das sind Hans Hammer, Guntram Kochhäuser und Andreas Marenbach, die sich hier zum Proben verabreden, wenn das Wetter es zulässt. Es könnte wirklich keinen schöneren Ort geben, um ganz ungestört auf den gigantischen Instrumenten zu intonieren. 

Der Besuch der RZ hat natürlich einen Hintergrund, denn das „Alphorn-Duo Westerwald“ ist Musikliebhabern alles andere als unbekannt. Viele regionale Veranstaltungen haben Gründer Hans Hammer und sein Teamkollege Guntram Kochhäuser mit ihren traditionellen Weisen umrahmt, von Festen und Weihnachtsmärkten bis hin zu Jubiläen aller Art. Vor zwei Jahren wurde es still um das Duo, denn die Pandemie leistete ganze Arbeit. Nun jedoch präsentieren sie sich wieder bestens gelaunt, bestens gestimmt und vor allem – mit einem neuen Bläser. Da liegt doch die Frage nahe, warum plötzlich aus dem Duo ein Trio wurde und weshalb sich Andreas Marenbach ausgerechnet dieses Instrument ausgesucht hat.

„Wir haben uns schon öfter mit einem dritten Mann beschäftigt“, berichtet Hans Hammer. „Wir sind als Duo ja nur zu zweit, und wenn dann beim Auftritt mal jemand ausfällt, dann haben wir keine Möglichkeit den Auftritt wahrzunehmen. Als Guntram mir Andreas vorschlug, war das genau der Richtige für uns. Er ist ja noch nicht lange bei uns, aber was er bisher gezeigt war, war schon ganz ordentlich.“ Ein Lob, das sich Andreas Marenbach bereits redlich verdient hat, denn sein erster erfolgreicher  Einsatz liegt erst zwei Tage zurück.

Kurzer Rückblick in die Historie. Als Hans Hammer 2007 mit dem Alphornblasen begann, da hatte er recht wenig Ahnung davon,  wie er lachend gesteht. „Ich habe in Overath anderthalb Jahre Unterricht gehabt, und nach dieser Lehre habe ich ein Ensemble mit vier Mitspielern gegründet. Irgendwann ging es auseinander. Auf der Suche nach einem neuen Duo-Partner wurde mir dann Guntram vorgeschlagen. Das hat bisher sehr gut geklappt.“ Das Duo erwies sich nicht zuletzt als krisensicher, denn  die Proben konnten während Corona fast immer Pandemie-gerecht im Freien oder im Ladenlokal von Hans Hammer stattfinden.

Die beiden Alphornisten sind sicher, dass die Auftrittsausfälle nun überwunden sind. Und damit zum Neueinsteiger, der gar nicht wirklich neu in der Bläserei ist. „Guntram und ich kennen uns vom ,Jugendblasorchester Mehrbachtal', in dem ich vor 30 Jahren Tenorhorn in der ersten Stimme gespielt und neben ihm gesessen habe. Wir haben uns dann irgendwann wegorientiert und ich habe auch viele Jahre lang keine Musik mehr gemacht“, erzählt Andreas Marenbach. Der Wunsch, wieder einzusteigen, sei auf der Trompete zunächst gescheitert, ein Treffen mit Guntram Kochhäuser habe jedoch zu einer ersten passablen Ansatzprobe

geführt. „Die Töne waren zwar nicht sauber, aber man konnte sie bereits hören. Das Notenlesen hat auch ganz gut funktioniert.

Vier Wochen später erhielt ich dann eine WhatsApp-Nachricht von Guntram, in der er mich auf eine Kleinzeige für eine Alphorn-Vermietung hinwies.“

Schließlich wird es aber doch ein neues, etwas leichter zu spielendes Instrument, das Andreas Marenbach und Guntram Kochhäuser im März beim professionellen Alphornbauer Franz Schüssele in Friesenheim bei Offenburg aussuchen. „Dann fing erst mal das Alleinproben bei uns im Keller an. Eingestiegen in die Proben mit dem Ensemble bin ich dann im April.“ Nicht fehlen darf natürlich das passende zünftige Outfit aus dem Trachtenhandel.

Den ersten Auftritt bei der Einweihung der „BücherZelle“ in Birnbach am 12. Juni bewältigt der Neu-Alphornist fast gänzlich unaufgeregt. „Ich habe mir gesagt ,Ich weiß, was ich kann, und was ich nicht kann, das spiele ich leiser'.“ Nun blicken die drei Bläser gespannt auf das vor ihnen liegende Jahr, denn es gibt bereits etliche Buchungen. „Wir werden unter anderem bei einem Open-Air-Gottesdienst spielen, aber auch bei einer 750-Jahr-Feier, beim Kartoffelmarkt in Steimel und bei privaten Feierlichkeiten.“

Die abschließende Frage, wie aufwendig der Transport der 3,60 Meter langen Hörner ist, erledigt sich eigentlich, denn Guntram

Kochhäuser ist inklusive Andreas Marenbach und zwei Alphörnern mit seinem „Fiat Giardiniera“ aus dem Jahr 1973 angereist, der Kombi-Version des winzigen „Fiat 500“. „Die Hörner können in drei Teile zerlegt werden und wiegen nur drei Kilogramm“, berichten die Bläser schmunzelnd. Dann nehmen sie wieder ihre Plätze an den Instrumenten ein, um noch ein paar Töne zu spielen. Diese ziehen häufig bis ins Dorf, was viele Bewohner sehr schön finden, und sogar ein Echo-Effekt stellt sich an diesem beschaulichen Probenort ein.

Es passt einfach alles zusammen – die Bläser, das Ambiente und die alpenländische Musik, und mit dieser wird das frisch ernannte „Alphorn-Echo Westerwald“ künftig sicher noch viele Zuhörer begeistern.

Wer das „Alphorn-Echo Westerwald“ für eine Feierlichkeit oder eine andere Veranstaltung buchen möchte, der kann sich bei Hans Hammer unter

Tel. 0171/817 10 02 melden.

Unser schönes Altenkirchen

 geschrieben von Jürgen Geisbuesch,

12. Mai 2020

 

ALPHORN TRIFFT OLDTIMER

HANS HAMMER UND GUNTRAM KOCHHÄUSER

MIT MUSIKALISCHER KREATIVITÄT

Wer sagt denn, das "Alte" sei vergänglich? Nein, das "Alte" oder sogenannte "Retro" ist in vielen Bereichen ganz einfach "in"...

Eine musikalische Rarität bieten die Alphorn-Aktivisten Hans Hammer aus Altenkirchen und Guntram Kochhäuser aus Weyerbusch...Da soll mal einer behaupten, der Westerwald und die Westerwälder wären nicht kreativ und originell...

Die beiden Vollblutmusiker präsentieren ihre wohlklingenden Alphörner, gepaart mit den lieb gewonnenen Oldtimern, aus längst vergangener Zeit:

Bei den Oldtimern handelt es sich um ihre 1956 gebauten Zündapp BELLAS. Unter dem Motto "Alphorn trifft Oldtimer" geben die beiden Westerwälder, schmuck-umrahmt von ihren BELLAS, die herrlichen Alphornklänge zur Freude der Zuhörer und Interessenten in der Altenkirchener und Westerwälder Heimat zum Besten.

Und in der Tat kann man ein solch musikalisches Event wohl nirgends anders als im schönen Westerwald vorfinden...

Wer Näheres über die tollen "Musik-Burschen" und ihre kreative Palette erfahren möchte, kann gerne mal auf der Homepage:

www.alphornduo-westerwald.de schnuppern....

VIEL FREUDE DABEI !!!


Rhein-Zeitung Altenkirchen

von: Julia Hilgeroth-Buchner

Altenkirchen. 

Da staunen die Spaziergänger: Mitten im Parc de Tarbes in Altenkirchen stehen zwei Herren in rustikaler Trachtenkleidung und blasen hingebungsvoll in ihre 3,62 Meter langen, hölzernen Instrumente. Erdig-warme Klänge breiten sich aus, und im Verbund mit der saftig-grünen Wiese und dem bunten Blühstreifen im Hintergrund ist die Illusion von der Almhüttenromantik perfekt. Alphörner im Westerwald? Passt das? Ja, denn diese Szene ist Ausdruck purer Leidenschaft für eines der ältesten Instrumente überhaupt.

Hans Hammer und Guntram Kochhäuser sind Musiker vom Lodenhut bis zur Lederhose und ein Dreamteam, das sich vor gar nicht allzu langer Zeit gesucht und gefunden hat. Hammer, der als Gründer des Drehorgelduos „Romantica“ und als Multi-Instrumentalist bekannt ist, suchte nach der Auflösung seines ursprünglichen Alphornensembles nach einem neuen Partner. „Ich wandte mich an einen Bekannten, der Kontakte zum Jugendblasorchester Mehrbachtal hatte, und der empfahl mir Guntram.“ Ein goldrichtiger Tipp, denn Kochhäuser begann mit acht Jahren Tenorhorn zu spielen und ist dem Instrument nun seit 50 Jahren treu. Er wirkte in der „Ussinger Bloskapell“ und als Waldhorn-Spieler im Blechbläserensemble „Musica Cathedralis“ mit, die beide auf ihre Weise für gute Laune auf hohem Niveau sorgten. Auch solistisch ist er aktiv. „Das Alphorn war jetzt eine ganz neue Herausforderung“, sagt Kochhäuser.

 

Im Oktober 2017 entsteht der erste Kontakt, im November fahren die beiden Musiker schon in den Schwarzwald, um ein Instrument für Kochhäuser auszusuchen. „Ich brauchte eines für die erste oder zweite Stimme, also eines mit dünnwandiger Bauweise, und habe zwölf Instrumente ausprobiert“, erinnert er sich.

Dann beginnen die Proben mit originalem Alphorn-Notenmaterial. „Es ist traditionelle, harmonische Musik, die Zuhörer aller Altersstufen erfreut“, sagt Hammer. Entstanden aus dem Hirtenhorn – einem urigen Signalinstrument aus Holz – ist auch das Alphorn ein einfaches, aber mit hoher Präzision gefertigtes, anspruchsvolles Holzinstrument ohne Tasten und Ventile. Sein Partner bringt die beste Voraussetzung mit, nämlich einen hervorragend trainierten bläserischen Ansatz. „Einfach ist es nicht, denn nur hineinblasen reicht nicht, um harmonische Musik zu machen“, betont Hammer. „Man muss stets und ständig auf den Nachbarn hören“, weiß Kochhäuser.

Bereits die zweite Probe klappt nach Aussagen der Herren zu fast 100 Prozent perfekt. Das Blasen ins hölzerne Mundstück ist trotz Routine ziemlich anstrengend: „Eine Stunde Alphorn blasen ist wie zwei Stunden Waldhorn spielen.“ Umso erstaunlicher, dass das monströse Instrument ein Leichtgewicht ist. Knappe zwei Kilogramm wiegt es und kann zum Transport gedrittelt werden. So ist das Proben im Freien auch kein Problem.

Am liebsten treffen sich die Alphornfans am Waldrand nahe Helmenzen. Gemessen an ihrer kurzen Bekanntschaft haben sie schon viele Auftritte absolviert, darunter private Feste, der Weyerbuscher Backestag und das Altenkirchener Stadtfest. Rund eine Stunde dauern die Gastspiele – „aber nicht am Stück, das geht kräftemäßig nicht“. Da das Duo auch gerne moderiert, sind die Auftritte äußerst kurzweilig fürs Publikum, abgesehen davon, dass alleine das Zuschauen schon interessant ist.

Hammer und Kochhäuser freuen sich darauf, ihre Instrumente bekannter zu machen und nehmen gerne Aufträge unter:

(Tel. 0171/81 71 002) an.

Und wenn sie grade nicht konzertieren, dann besinnen sie sich in ihren Proben auf all das, wofür das Alphorn steht:

Freude, aber auch Temperament, Ruhe, Frieden und ganz viel Heimatverbundenheit.

 

RZ Kreis Altenkirchen vom Samstag, 23. Juni 2018, Seite 22